Der schweizer Psychiater Carl Gustav Jung (1875 bis 1961) war Begründer der analytischen Psychologie. Bekannt ist er für die tiefenpsychologische Archetypenlehre; er prägte u. a. Begriffe wie Anima und Animus und definierte den Individuationsprozess (Prozess der Selbstwerdung, der Ganzwerdung). Weniger bekannt ist, dass er sich auch mit dem Kundalini-Phänomen beschäftigte. Folgende Zitate, u. a. entnommen aus der amerikanisch-englischen Ausgabe des Printwerkes „The Psychology of Kundalini Yoga: Notes of the Seminar Given in 1932 by C. G. Jung“, Princeton University Press, 1996, USA, sind von mir ins Deutsche übertragen worden und handeln eben davon:
„Das Unbewusste zu aktivieren bedeutet, das Göttliche, die Devi, Kundalini zu erwecken – die Entwicklung des Suprapersonalen im Individuum, um das Licht der Götter zu entfachen. Kundalini, die im Muladhara-Chakra zu erwecken ist, ist das Überpersönliche, das Nicht-Ich … Aus diesem Grund ist Kundalini das gleiche Prinzip wie der Soter, die Erlöserschlange der Gnostiker.“ S. 68/69
„Sehen Sie, Kundalini ist in psychologischer Hinsicht das, was Sie zu den größten Abenteuern bringt. Es ist die Suche, die das Leben lebenswert macht, und dies ist Kundalini; dies ist der göttliche Drang.“ S. 21
„Jetzt müssen wir von Kundalini sprechen und was sie ist oder wie sie erweckt werden kann?“ Jung erklärt dann, wie das Erwachen entsteht … „durch die Gnade des Himmels. Etwas in dir, ein Drang in dir, ein Leitfunke, ein Ansporn … Und das ist die Kundalini.“ S. 20
„Es ist sehr wichtig, dass Sie geboren werden; Sie sollten in diese Welt kommen – sonst können Sie das Selbst nicht erkennen und der Zweck dieser Welt wurde verfehlt.“ S. 28/29
„Der Drang zur Verwirklichung drängt den Menschen natürlich dazu, er selbst zu sein. Wenn er die Chance hat, er selbst zu sein, würde er sich mit Sicherheit in seine eigene Form entwickeln, gäbe es nicht viele Beschreibungen, Hindernisse und Hemmungen, die ihn daran hindern, das zu werden, was er wirklich ist.“ S.4
„Vom Standpunkt der Götter aus ist diese Lebenswelt weniger als ein Kinderspiel; sie ist ein Samenkorn auf der Erde, ein bloßes Potential. Unsere ganze Welt des Bewusstseins ist nur ein Samenkorn der Zukunft. Und wenn es Ihnen gelingt, Kundalini zu erwecken, damit sie anfängt, das Potential zu erwecken, eröffnet sich notwendigerweise eine Welt, die eine Welt der Ewigkeit ist.“ S. 26
„Shakti-Kundalini ist eine Göttin. Sie ist das weibliche Prinzip, die sich selbst manifestierende Kraft, die den Edelstein in der Mitte umgibt, den Goldkern, das Juwel, die Perle, das Ei. Die Kundalini-Schlange ist jedoch auch Devi-Kundalini, eine Kette glitzernder Lichter, der „Weltbewahrer“. – C. G. Jungs Kommentare in Hauers deutschen Vorträgen. Indische Parallelen 11. Oktober 1930: Princeton University Press, USA, 1996, S. 74.
Deutsche Buchausgabe: C. G. Jung: Die Psychologie des Kundalini-Yoga: Nach Aufzeichnungen des Seminars 1932
Englische Buchausgabe: C. G. Jung: The Psychology of Kundalini Yoga: Notes of the Seminar Given in 1932
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