Es gibt einen bedeutenden Unterschied zwischen Weisheit, Erwachen und Erleuchtung. Erwachen kann stufenweise geschehen und schließlich zur Erleuchtung führen. Erleuchtung bedeutet, zu verstehen, dass wir nicht in diesem Kosmos und im Körper sind, sondern dass Kosmos und Körper IN UNS sind.
Es kann also jemand am Erwachen sein, sowie jemand eine Erleuchtungserfahrung haben kann, jedoch bedeutet es nicht zwangsläufig, dass ein Erwachender oder ein Erleuchteter auch „weise“ ist. So sind spirituelle Lehrer im Leben oft „Anfänger“. Sie kennen die Erleuchtung, doch was wissen sie von Verantwortung? Von Reife? Was wissen sie von stabilen Partnerschaften?
Weisheit ist die Fähigkeit, profunde Einsichten in die vielschichtigen Bereiche der Natur, des Lebens und der Gesellschaft zu haben, sowie die Fähigkeit, bei Problemen und Schwierigkeiten die jeweils folgerichtigste und sinnvollste Handlungsweise zu detektieren und diese durch Denken, Sagen oder Tun auszudrücken.
Weisheit spannt sich auf zwischen Rationalität und Intuition, zwischen Erfahrung und Instinkt. Ein wahrhaftig weiser Mensch kann nicht oberflächlich sein, sondern hat immer Tiefe. Er ist mental unabhängig und geistig beweglich …
Doch der weise Mensch ist in seinem Erwachen oft ein Anfänger. Was weiß er von der mystischen Erfahrung? Von der psychedelischen Erfahrung? Der außersinnlichen Welt?
Erleuchtet zu sein und ein reifer Mensch zu werden, können Hand in Hand gehen, doch sie müssen es nicht. Erleuchtung kann die Noosphäre (Begriff: Teilhard de Chardin) einleiten, doch sie muss nicht zur Weisheit führen. Weisheit kann das Karma positiv beeinflussen, doch sie muss nicht zur Erleuchtung führen.
So ist ein spiritueller Lehrer unvollkommen, wenn er noch nichts von der Weisheit weiß und ein Weiser ist unvollkommen, wenn er noch nichts von der Erleuchtung weiß. Es besteht also keine Notwendigkeit, sich vor einem Weisen oder einem Erleuchteten klein zu machen.
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