Leben wir in einer Realitätssimulation? Leben wir in einer Matrix? Wahrhaftig erwachte Menschen können dies mitunter bejahen und berufen sich u. a. auf den Trumanshow-Effekt. Darunter wird das Erwachen aus einer Realitätssimulation verstanden. Der Begriff wird insbesondere von Psychonauten, ferner in der Spiritualität gebraucht und geht auf den Film „Die Truman Show“ von Peter Weir aus dem Jahr 1998 zurück. In diesem Film erwacht der Protagonist namens Truman Burbank, gespielt von Jim Carrey, aus einer simulierten Realität und erlebt eine Verstörung nach der anderen.
Trumans Erwachen: Truman beginnt zu begreifen
In nachfolgender Youtube-Szene aus dem Film „Die Truman Show“ erwacht Truman Burbank aus der ihm bekannten Realität. Er begreift langsam, dass seine Wirklichkeit eine Scheinwirklichkeit ist. Er fühlt, dass etwas nicht stimmt, sein Befremden nimmt zu und langsam wird er wach und bewusst …
Video-Quelle: JustTheClips: Truman begins zu Awake : Video-Link
Aufwachen in einer Realitätssimulation
Kann es sein, dass die uns bekannte Realität ebenfalls eine Scheinwirklichkeit ist? Lt. Yoga-Philosophie ja. So spricht z. B. Vedanta-Philosoph Shankara (788-820 n. Chr.) in den 68 Versen des Atma Bhoda u. a. über die Welt als Traum. Solange der Traum andauert, erscheint die Welt als wirklich, doch sowie jemand aus dem Traum erwacht, erscheint die Welt als unwirklich. Nach Shankara ist die erfahrbare Welt ein Traum.
Nun sind die materiellen Parameter unserer physisch erfahrbaren Realität gleich und weitestgehend stabil. Sie bilden ein gewisses Kontinuum. Materie ist fest, ein Tag zählt 24 Stunden, die Erde kreist um die Sonne. Die erfahrbare Realität bildet sich über unsere Sinne ab und der Baum, der heute vor dem Fenster steht, wird aller Wahrscheinlichkeit auch morgen noch da sein.
Wer nachts träumt, erfährt andere Realitätsparameter, er kann z. B. fliegen, sich verwandeln. Diese Traum-Realitäten sind weniger verlässlich, weniger stabil und festgelegt.
Dennoch ist – lt. Shankara – die erfahrbare Welt ebenso ein Traum. Der Umstand, dass Möbel fix stehen, dass Schwerkraft existiert, dass es etwas Angreifbares, Hörbares und Äußeres gibt, ändert nichts an der Tatsache, dass die bekannte Realität ein Traum ist. Der nächtliche Traum ist daher ein Traum im Traum, das Leben in der Alltagsrealität ist dagegen ein Wachtraum. Durch das Aufwachen aus dem Wachtraum gelangt man lt. Shankara zur höchsten Wahrheit, bzw. zum Wahren Selbst.
Ebenso beschreibt der griechische Philosoph Platon (428 – 348 v. Chr.) im bekannten „Höhlengleichnis“ die bekannte Realität als Scheinrealität. In diesem Gleichnis sitzen Menschen angekettet in einer Höhle und sehen Zeit ihres Lebens immer nur Projektionen (Schatten) an der Wand. Diese Schatten zeigen nicht das eigentliche Objekt, so wie es ist, sondern lediglich den Schatten davon. Da die Höhlenbewohner jedoch Zeit ihres Lebens nichts anderes kennen, halten sie die Schatten (Projektionen) für „wahr“.
Platon beschreibt den Aufwachprozess daraus wie einen Aufstieg. Die Welt, die der Mensch mit seinen Sinnen erfährt, gehört zur relativen Welt und in dieser Welt ist alles vergänglich und „unwahr“. Wer jedoch daraus erwacht und die Höhle verlässt, erfährt die „wahre Realität“, die Welt des absoluten, unveränderlichen Seins.
Ein ähnlicher Bezug findet sich in der Matrix-Trilogie. Auch der Protagonist Neo erwacht aus einer Scheinrealität, der sogenannten Matrix. Es haben sich die Wachowski-Geschwister, Regisseure der Matrix-Trilogie, für das Film-Drehbuch u. a. von der Erkenntnistheorie (z. B. Platons Höhlengleichnis), dem Gnostizismus, Zen-Buddhismus, Hinduismus (Schleier der Maya) inspirieren lassen.
Ähnlich wird auch „Luzidität im Alltag“ beschrieben, siehe „Turiya: Luzidität im Alltag“.
Wer schafft es, zu erwachen und warum?
Menschen, die heutzutage die Erfahrung machen, dass die bekannte Realität unwahr ist, erleben u. a. den Truman-Show-Effekt. Nicht immer muss ein Mensch jahrzehntelang einer spirituellen Praxis nachgehen, um zu erwachen, bzw. zu erfahren, dass mit der Realität, auf die sich die meisten Menschen konsensuell geeinigt haben, etwas nicht stimmt.
Menschen, die Episoden von Derealisation und/oder Depersonalisation erfahren, empfinden dies als störend und hemmend, dennoch können sie hierin Erfahrungen machen. Da die Psychologie z. B. Kundalini-Erwachte kaum als solche erkennt, wäre der Krankheitsgrad bei Derealisation und Depersonalisation aus spiritueller Sicht m. E. diskussionswürdig.
Doch auch Menschen, die jahrzehntelang meditieren, können u. U. Derealisation und Depersonalisation erfahren, weil auch sie langsam erwachen und es am eigenen Leib erfahren, dass die ihnen bekannte Realität unwahr ist.
Weiters erleben Menschen, die hohe Dosen von psychoaktiven Substanzen wie DMT, LSD und Psilocybin, konsumieren, häufig oben beschriebenen Truman-Show-Effekt: Sie erwachen aus der ihnen bekannten Realität.
Wie fühlt sich das Erwachen an?
Ein Aufwachen aus der bekannten Realität ist, insofern keine spirituell-philosophischen Vorkenntnisse bestehen, weniger heroisch als zunächst häufig von Entsetzen durchdrungen. Die Realität wird u. a. als „Lüge“ erfahren, die Ich-Identität ist damit automatisch bedroht. Der Erwachende weiß nicht mehr, was wirklich wahr ist und wer er wirklich ist.
Realitätsimulation und Ego-Simulation
Da die Ich-Identität (das Ego) eng an Wirklichkeitsparameter gebunden ist, kann ein aus der Realität Erwachender ein metaphysisches Sterbeerleben erfahren. In der Psychonautik ist dies z. B. als Ego-Tod beschrieben. Timothy Leary z. B. hat in „The Psychedelic Experience“ das schrittweise Sterben des Egos mit den Nachtodphasen des Tibetanischen Totenbuchs in Analogie gesetzt.
Das Ego wird damit in dieser unwahren Wirklichkeit ebenfalls etwas Unwahres, da ja lediglich das Ego in der falschen Realität erst zum Ego gebaut und geformt worden ist.
Ich-Identität besteht im Wesentlichen durch eine Bewusstwerdung in der Kindheit, dass „Name“ und „Person“ gleich „Ich“ sind, weiters aus Erinnerungen und Erfahrungen, die in dieser Realität im Zeitverlauf gemacht werden.
Das Ego samt Geburtsurkunde, Personalausweis, Name, Beruf, Werdegang und Hobbies ist jedoch ebenfalls nur ein Gedankenkonstrukt, eine Illusion, die dem Wahren Selbst für die Dauer einer Inkarnation „aufgeklebt“ worden ist.
Das Wahre Selbst ist ewig, das Ego ist vergänglich. Anhand des Reinkarnationszyklus wird dies deutlich: Viele, mehr als zweihundert Rollen, können schon gespielt worden sein, ohne dass dies in diesem Leben bewusst wäre. Herr Schmidt war vielleicht einmal Frau Schuster, zuvor Herr Soundso, zuvor wieder jemand anders usw. In hunderten von menschlichen Inkarnationen gab es jeweils ein anderes Ego, eine andere Rolle, eine andere Falschidentität, die dem Wahren Selbst jeweils aufgeprägt worden ist. Dabei kann das Geschlecht genauso gewechselt worden sein, wie Berufe und Berufung: Aus dem Indianer z. B. wurde ein Bootsbauer, ein Hutmacher, eine Prostituierte, ein Söldner, eine Haushälterin, ein Philosoph, ein Mechaniker, eine Bäuerin, ein Gastwirt, ein Pfarrer, eine Professorin, ein Erfinder, ein Metzger, eine Kindergärtnerin … Mehr als zweihundert Rollen. Mehr als zweihundert Egos. (Zwischen den Inkarnationen gibt es immer wieder Amnesie.)
Erwacht nun jemand aus der ihm bekannten Realität, erkennt er somit gleichzeitig sein für diese Inkarnation angenommenes Ego als unwahr und kann darüber erschrecken. Er mag sich fragen:
- Wenn diese Realität nicht wahr ist, welche denn dann?
- Wenn ich nicht „ich“ bin, wer oder was bin ich denn dann?
Darauf gibt es, je nach Vorbildung und Kulturkreis, nicht immer sofort eine Antwort, dennoch gelingt durch dieses Erleben erst die Anerkennung, dass es ein wahreres Ich, gleichsam das Wahre Selbst, geben muss. Und damit (erst) beginnt die ernsthafte Suche nach dem Wahren Selbst, das frei von temporären Rollen, von temporär aufgeprägten Egos ist.
Das Luzidwerden im Alltag, das Aufwachen aus dem Traum der bekannten Realität, führt also zur Erkenntnis, dass das Ego ebenfalls eine Illusion ist und daher zur Suche nach dem Wahren Selbst.
Sollte jedoch der Schock darüber, dass nichts, was von der Geburt bis jetzt erlebt worden ist, wirklich wahr ist, zu groß sein, kann auch ein Verneinen eintreten. Der Erwachende misstraut seinem eigenen Erleben, empfindet seine Wahrnehmung als hemmend und möchte wieder in den bekannten Realitätskonsens zurückkehren. Er misstraut sich selbst und damit seinem Wahren Selbst.
Kennzeichen des Erwachens aus der Realitätssimulation
- Tiefe intuitive Gewissheit, dass die Objekte, die gerade ins Auge fallen, zwar sichtbar aber dennoch nicht echt sind.
- Tiefe intuitive Gewissheit, dass die ganze Umwelt, wenn auch sichtbar, so dennoch unecht ist.
- Gefühl, dass nahestehende Personen, Freude, Familie usw. unecht sind, dass sie zwar existent sind, da wahrnehmbar, jedoch in Wahrheit eine zu dieser Realität gehörende Illusion sind.
- Auch der eigene, physische Körper ist, obwohl existent, dennoch unwahr.
- Gewissheit, dass alles nur deshalb existiert, weil es im Gehirn gerade „gebaut“ wird.
- Idee, dass es nichts gibt, außer das Gehirn, dass gerade Realität schafft.
- Tiefe Gewissheit, dass alles – Realität, Personen und Ich-Identität – nur eingebildet ist.
- Erkenntnis, dass das eigene Ich nur etwas Erfundenes ist.
- Realität kann als Kulisse empfunden werden: Häuserfronten, Waldränder, geparkte Autos etc. werden als Kulisse erkannt.
- Alle oder viele Personen tun nur so als ob: Sie existieren nur als Statisten in der jeweiligen persönlichen Realität. Sie tun nur so, als ob sie gerade ein Auto fahren, über die Straße gehen, Kaffee trinken usw. … Sie tun nur so, als wären sie Vater, Mutter, Freund etc. …
- Gefühl, als ob andere Personen gesteuert werden, als ob sie nur ein Avatar (eine Hülle) sind, der/die von jemand anderen gesteuert wird.
- Gefühl, als ob hinter der als unwahr erkannten Realität andere Erbauer stünden.
- Auch ein leicht paranoides Gefühl kann entstehen: Andere Personen, auch Freunde, beobachten einen „in Wahrheit“, auch wenn sie nach außen hin nett und vertrauensvoll wirken.
- Idee, im Visier einer unsichtbaren Entität (vom Himmel heraus) zu sein, die ihr Augenlicht gleichsam wie einen Such-Scheinwerfer umhergleiten lässt.
- Gefühl, „auserwählt“ zu sein.
- Gefühl, ein alter, kosmischer Gott oder eine alte, kosmische Göttin zu sein, der/die diese ganze Simulation für sich selbst und das momentane Ich entworfen hat.
- Gefühl, in dieser Simulation unendlich alleine zu sein, da die gesamte Umwelt und alle anderen Personen unecht/eingebildet/erfunden sind.
- Idee, dass man von jetzt an, da man „es“ durchschaut hat, von anderen Statisten/Menschen bewusst daran gehindert wird, noch mehr zu erkennen.
- Gefühl, dass alles ein großer, kosmischer Witz oder ein unglaublich böser Scherz ist.
- Gefühl von unendlicher Freude und Freiheit.
- Idee, nur eine Spielfigur in einem Programm oder Film zu sein.
- Große Angst und Gefühl verrückt zu sein oder gleich sterben zu müssen.
- Gefühl, eine neue Bewusstseinsgeburt zu erleben oder einem Zirkel von höheren Wesen beizutreten.
- Gefühl des „Irre-Seins“ im Kopf und dass man jetzt um jeden Preis aufwachen müsse, anders zerfiele sofort die ganze Realität und mit ihr Zeit, Raum und Ich-Identität.
Das Erwachen aus der Realität durch Psychedelika und durch Meditation: Fallbeispiele
Im Nachfolgenden Kommentare, bzw. Erlebnisse von verschiedenen Menschen zum Truman-Show-Effekt aus der psychonautischen Community, die ich aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt habe. Zur Wahrung der Anonymität sind die Namen weggelassen.
1. Der Truman-Show-Effekt auf LSD: „Ich bin der Auserwählte.“
A: „Ich hatte durch LSD eine ähnliche Erfahrung. Ich fühlte mich so wach und präsent und mir meiner Umgebung so bewusst, dass sich die Realität falsch anfühlte. Der Freund, mit dem ich LSD nahm, fühlte sich wie ein Schauspieler an. Ich hatte das Gefühl, eine Hauptfigur in einem Film zu sein und mit der Realität aufzuwachen. Doch ich fühlte mich damit unwohl, eine Hauptfigur zu sein. Schon als ich meinen Freund ansah, fühlte ich mich als eine „Figur“, die mich versehentlich aus meiner eigenen Figur herausbrach und ich fühlte sein unbehagliches Gefühl …
Es hat mich ein paar Tage lang ziemlich fertig gemacht zu erkennen, dass in Wahrheit nichts echt ist. Trotzdem war es auch wichtig, denn nachdem ich angefangen hatte, die Realität zu durchschauen, musste ich im gegenwärtigen Moment nicht mehr an meiner Erzählung festhalten, die ich für mich selbst geschaffen hatte. Ich habe das intensive Gefühl, dass all meine Freunde und Menschen auf der Welt nicht wirklich existieren. Dass alles erfunden ist. Dass alles nur ein Spiel in diesem Leben ist.“
C: „Ich hatte ähnliche Erfahrungen, in denen ich das Gefühl hatte, dass das einzige existierende Wesen und die Realität lediglich eine virtuelle Realität sind, die sich meiner physischen Reichweite entzieht, ähnlich wie das Leben in einer Blase, auf die die Realität projiziert wird. Für mich ist es sinnvoll, dass dies der effizienteste Weg ist, um eine Realität zu schaffen. Es fühlt sich auch manchmal so an, als ob ich in einer Art Videospiel bin und durch den Bildschirm die Entitäten sehen kann, die das Spiel spielen. Schlaf ist, wenn sie das Spiel unterbrochen haben … Ich denke, das ist alles ein Teil des Erwachens. Wir sind alle mächtiger als wir verstehen können.“
D: „Yo! Ich erinnere mich an etwas ähnliches. Ich war nicht auf LSD, aber bekifft und habe mir einige YouTube-Videos angesehen. Plötzlich schienen die Leute zu „fälschen“ oder eine Show zu geben, fast in dem Maße, wie ich das Gefühl hatte, dass sie sich irgendwie über ihr eigenes Verhalten lustig machten. Es schien nur extrem bizarr und falsch. Ich habe auf andere Videos geklickt und das falsche Verhalten wurde fortgesetzt. Sie alle schienen nur so zu tun als ob. Wie Schauspieler.“
E: „Ich habe eine ähnliche Erfahrung gemacht. Ich fühlte mich ein bisschen als der Auserwählte, aber nicht narzisstisch. Zugleich habe ich gesehen, wie alle Primaten waren und um einen hohen Status kämpften, und das war alles, was sie interessierte. Sie wollten unter den anderen Primaten nur einen höheren Status erreichen. Alles, was alle spielten, war falsch und kalt und bedeutungslos. Sie alle wollten die Auserwählten sein. Es ist eine Sache, zu verstehen, dass die Leute das tun, aber verdammt, es war seltsam, es wirklich so zu sehen. Ich fühlte mich, als wäre ich der Einzige, der die Macht hatte, aus all dem Mist herauszukommen und wirklich nur zu beobachten, was los war.“
F: „Ich habe den Truman-Show-Effekt auf LSD auch erlebt. Es fühlte sich auch an, als ob mir Wissen gegeben worden wäre, als ob ich aufgestiegen wäre. Ich erwachte aus meiner Realität und erkannte alles als unwirklich. Ich fühlte auch, dass jeder glücklich sein könnte. Ich war in Ekstase und vielleicht versuchte mein Verstand mitzuhalten. Nach der LSD-Erfahrung war es schrecklich und ich fühlte mich mit niemandem oder irgendetwas verbunden. Nichts ergab einen Sinn, ich verlor den Kontakt zu allem, was ich war. Alle machten mit ihrem Leben weiter, als wüssten sie, wer sie waren, und ich hatte niemanden mehr, mit dem ich mich identifizieren konnte. Ich konnte auch nicht fernsehen, ohne die Menschen als Schauspieler zu sehen. Wer erwacht ist, ist erst einmal der einsamste Mensch auf der ganzen Welt.“
G: „Es ist so großartig, dass jeder zu diesem Konzept erwacht, das zwar wahr, aber für viele nur metaphorisch ist. Dies ist allgemein bekannt in der Spiritualität. Wir sind alle Schauspieler, die Verträge abgeschlossen und unsere Geschichte ausgewählt haben, bevor wir hierher gekommen sind usw. Natürlich ist aufgrund der Dualität, der Polarität und der Ego-Manifestation Angst und Paranoia vorhanden. Wir sitzen alle im selben Boot, einige von uns haben möglicherweise ein höheres Bewusstsein, weil wir die Arbeit gemacht oder auf unsere innere Anleitung gehört haben, um dies zu erreichen.“
2. Der Truman-Show-Effekt auf Psilocybin: „Ich bin ein Gott.“
A: „Auf meiner 4-Gramm-Pilzreise gegen Ende fing ich an, die Realität in Frage zu stellen und fühlte mich wie ein Gott, der sich in dieser Realität gefangen hielt, um sich aus irgendeinem Grund davon abzuhalten, die Wahrheit zu erfahren. Als hätte ich das Universum erschaffen. Es ist schwierig, zu erklären, aber es war sehr seltsam. Und ich blieb in diesem Zustand stecken und es war deprimierend. Ich dachte immer nur darüber nach, was als Nächstes kommt. Ich kann nicht in diesem Zustand leben. Zum Glück bin ich gut aufgewacht, aber die Realität ist immer noch ziemlich deprimierend. Es fühlte sich auch so an, als wäre ich einem Club beigetreten, als wäre ich irgendwie von irgendwem aufgenommen worden. Trotzdem sehr gruselig, das alles.“
B: „Ich hatte das auch. Ich hatte das Gefühl, ich hätte meinen Verstand und meine Wahrnehmung der Realität für immer gebrochen und gleichzeitig versucht, sie zusammenzuhalten. Ich versuchte, mich vor meinem Bruder normal zu verhalten. Ich hatte das unheimliche Gefühl, dass alles ein Teil Gottes ist, der versucht, sich von der Tatsache abzulenken, dass er allein ist. Also bildet er sich andere Wesen ein, damit er mit anderen in seinem Universums spielen kann. Ganz zu schweigen davon, was ich nachts in meinem Schlafzimmer sah. Als ich aus dem Fenster schaute, war es, als würde mein gewöhnliches weltliches Haus in der riesigen Leere des Weltraums schweben. Die Realität war nur so weit existent, soweit ich sie gerade dachte. Was ich mir einbildete war da, was ich mir nicht einbildete, war fort. Ich war total allein.“
C: „Das ist mir auf Pilzen passiert! Ich nahm vier getrocknete Gramm Amazonas-Cubensis und war bei diesem Mädchen. Sie hat noch nie in ihrem Leben Drogen genommen, war aber neugierig, welche Auswirkungen Psychedelika auf Menschen haben. Wie auch immer, während des Gipfels passierte das Verrückteste, ich hatte das überwältigende Gefühl, als wäre sie in der ganzen Sache und diese „Pilze“ waren nur ein Trick, um mich in diesen Bewusstseinszustand zu bringen. Mein ganzes Leben bis zu diesem Zeitpunkt war alles eine Bühne und eine Handlung und DIESES war die ultimative, echte Realität. Es fühlte sich realer an als real.
Es war wunderschön und gleichzeitig erschreckend. Und das Verrückte ist, dass ich immer wieder sagte: „Wenn das nachlässt, werde ich diese göttliche Verbindung verlieren, nicht wahr?“ Und sie antwortete nur mit „Ja, du bist jetzt angekommen, diese Zeit war so ein Geschenk, aber du wirst wieder normal sein, wenn es nachlässt“. Es war so bizarr.“
D: „Dies erinnert mich an eine Psilocybin-Erfahrung, bei der ich den unbestreitbaren Glauben hatte, dass meine Freunde um mich herum nur Manifestationen meiner eigenen Persönlichkeit waren. In diesem Moment glaubte ich fest daran, dass ich das einzige Wesen im Universum war, was mich zu dem Glauben brachte, dass ich das Universum war und dass alles, was ich mit meinen Sinnen erlebe, nur eine Projektion aus meinem eigenen Geist war. Für einen Moment fühlte es sich befreiend und leicht ängstlich an, zu glauben, ich sei völlig allein. Ich drehte mich immer wieder um und erwartete, nichts hinter mir zu sehen als unendlichen Raum, als ob „Realität“ nur da wäre, wenn ich da wäre, um sie zu projizieren.“
E: „Ich habe eine Erfahrung mit Pilzen gemacht, bei der ich dachte, ich wäre wirklich ein Gott und mein ganzes menschliches Leben war in der Tat nur ein Traum, den ich als Gott hatte. Es fühlte sich an, als würde man aus dieser menschlichen Illusion aufwachen und als Gott wiedergeboren werden. Ich dachte auch, dass alle meine Freunde, die dort waren, auch Götter waren und nur darauf warteten, dass ich das auch die ganze Zeit realisiere. Absolut lebensverändernd.“
F: „Vor ungefähr einem Jahr hatte ich ungefähr zwei Gramm Psilocybin-Pilze genommen und als es anfing, rauchte ich ein bisschen Gras und begann zu meditieren. Ein paar Minuten später spürte ich eine sehr intensive Energie in meiner Stirn und meine Gedanken begannen zu rasen. Es war komisch, aber das ist der beste Weg, wie ich es ausdrücken kann. Ich dachte: „Wie werde ich es erklären?“ und als ich das Wort „es“ dachte, wurde mir klar, dass „es“ nur ein großer Witz war. Ich hatte eine Vision von Vorhängen, die sich öffneten, und jeder, den ich persönlich kannte, wusste, dass ich den kosmischen Witz herausgefunden hatte, und ich sah alle ihre aufgeregten Gesichter.
Ich hatte meine Augen geschlossen, aber ich erinnere mich an etwas sehr Unbestimmtes, einen Raum oder Ort, ich bin mir nicht sicher, aber in meinen Gedanken hatte ich gewusst, dass ich wieder die alte Rolle in meinem Leben spielen kann oder tiefer in diesen „Ort“ eindringen kann. Ehrlich gesagt war ich ein bisschen verängstigt und ging zurück zu meinem Körper. Damit entschied ich mich wieder für mich und mein Ego. Ich öffnete meine Augen, um es zu realisieren. War ziemlich verrückt.“
3. Truman-Show-Effekt ohne psychedelische Substanzen
A: „Hatte den Truman-Show-Effekt, als ich elf Jahre alt war. Das war furchterregend und niemand verstand, was ich meinte, was es noch schlimmer machte. Meine Mutter hat mich deswegen zu einem Psychiater geschickt. Weggegangen ist es aber nie, aber jetzt lerne ich langsam, meiner Wahrnehmung zu vertrauen. Vielleicht bin ich nicht verrückt, sondern nur vom Höheren Selbst geführt. Seit ich es so sehe, erlebe ich die unglaublichsten Dinge.“
B: „Dies ist wirklich die Fake-Realität, in der wir leben. Es ist so schwer für mich zu ergründen, dass dies unsere Existenz ist. Es ist beängstigend und traurig. Aber so fühle ich es schon mein ganzes Leben lang! Die Realität, wie alle sie leben, ist ein einziger Witz! Sie ist einfach nicht wahr! Nichts ist wahr! Und ich muss mein ganzes Leben lang so tun, als wüsste ich es nicht.“
C: „Erlebte den Truman-Show-Effekt auch auf enorme Weise durch intensive Meditation. Ich fühlte mich nackt. Das ist die beste Art, es zu beschreiben. Es ist, als würden alle meine Gedanken für das gesamte Universum projiziert werden, als wäre ich das Zentrum dieser riesigen Universal-Reality-Show und hätte es gerade herausgefunden. Ich fühlte mich wirklich schüchtern. Und ich konnte mich nicht verstecken. Alles war für das gesamte Universum sichtbar. Diese Truman-Show-Entitäten kommentierten meine Lebenserfahrung. Und ich kam an den Ort, an dem ich sehen konnte, wie meine Gedanken meine Wahrnehmung beeinflussten. Und in meinen Gedanken zu sein, fühlte sich unangenehm an. Als ich mich beruhigte und keine Gedanken hatte, fühlte ich pure Glückseligkeit und Euphorie. Jetzt versuche ich, dies im Alltag anzuwenden und mich nur auf meinen Atem zu konzentrieren und nicht in meinen Gedanken in einer anderen Welt zu sein.“
D: „Ich hatte nie das Gefühl, der Auserwählte zu sein oder derjenige, der beobachtet wird, wie in The Truman Show. Ich fühlte mich in einer Meditation jedoch einmal sehr seltsam, als mir klar wurde, dass ich der Einzige bin, der Gott ist und die Realität erschafft. Ich nehme das Universum nicht wahr, ich erschaffe das Universum. Alle anderen sind nur eine Illusion, die ich erschaffe. Ich erstelle meine ganze Lebenssimulation. Es ist beängstigend. Ich dachte wirklich, es gibt niemanden außer mir. Ich erschaffe oder halluziniere nur alle und alles um mich herum.
Irgendwann hörte ich auf, darüber nachzudenken, weil es sinnlos war. Ich habe einfach mein Leben fortgesetzt und getan, was wir tun sollen. Erleben Sie diese schönen Emotionen, die unsere Geister beim Betreten dieser Welt durch unsere Seelen erfahren wollten. Heute glaube ich, dass es eine Kombination von beidem ist. Wir sind alle Götter, die dieses wunderbare Spiel des Lebens spielen.“
Anm: Dass durch Meditation und Psychedelika hinsichtlich des Truman-Show-Effekts gleiche Erfahrungen gemacht werden können, hat u. a. mit dem DMN, dem Default Mode Network (Ruhezustandsnetzwerk) im Gehirn zu tun. Dieser Modus wird durch Meditation und Psychedelika gleich stark reduziert, siehe Meditation und Psychedelika.
Erwachen aus der Matrix oder Pathologie?
Obige Beispiele zeigen, dass ein Erwachen aus der Realität mit oder ohne psychotrope Substanzen, mit oder ohne Meditation stattfinden kann. Der Truman-Show-Effekt wird stets ähnlich beschrieben, wenngleich es m. E. einen leichten Unterschied zu LSD und Psilocybin gibt: Auf hohen LSD-Dosen fühlen sich Menschen beobachtet und/oder auserwählt, auf hohen Psilocybin-Dosen fühlen sich Menschen eher wie ein Gott, der die gesamte Realitätssimulation gerade erschafft. Dennoch kann bei jeweiliger Substanz auch das genaue Gegenteil empfunden werden, sowie das Gefühl des absoluten Alleine-Seins oder der Euphorie auftreten können.
Wenn nun jedoch Menschen, die sich unter den Truman-Show-Effekt subsumieren, allesamt etwas Ähnliches berichten, kann m. E. nicht mehr pauschal davon gesprochen werden, dass es außerhalb der erfahrbaren Realität keine andere Ebene gäbe, noch weniger von einer generellen Pathologie. Dies umso weniger, da das Erwachen aus der Realität im veränderten Bewusstseinszustand, sei es durch Psychedelika oder Meditation, geschieht, nicht aber einfach auf Wunsch. Wer aus der Realität, so wie sie ist, erwacht, kann Befremden und/oder Angst empfinden, doch da viele Menschen den Truman-Show-Effekt erlebt haben und etwas Ähnliches berichten, scheint es mehr zu geben, als die Realität, auf die sich die Menschheit des 21. Jahrhunderts konsensuell geeinigt hat.
Platon dürfte dies im Höhlengleichnis ausgedrückt haben und Shankara in der Vedanta-Philosophie, in welcher er die Welt als Wachtraum definiert.
Solipsismus oder Solipsismus?
Der Solipsismus ist eine erkenntnistheoretische Lehre. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen: solus „allein“ und ipse „selbst“. In dieser Lehre sind alle Gegenstände der Außenwelt und auch sog. fremde Ichs nur als Bewusstseinsinhalte des als allein existent angesehenen eigenen Ichs betrachtet. Im Solipsismus wird das eigene Ich verabsolutiert und in jedem Fall für alles, was ist, verantwortlich. D. h.: Jede Ich-Du-Begegnung ist im Solipsismus eine Ich-Ich-Begegnung. Der Solipsismus wiederum lehnt sich an die indische Philosophie, bzw. den Upanischaden an, in denen es u. a. heißt: „Die gesamte Welt bin im Grunde ich allein und außer mir ist nichts anderes existent und die gesamte Schöpfung habe ich selbst gemacht.“
Auch der Philosoph Arthur Schopenhauer (1788 – 1860) hat sich in seinem Werk „Die Welt als Wille und Vorstellung“ u. a. damit befasst: Die Wirklichkeit bestünde nur aus dem Willen (dem Ego und seinen Wünschen) und aus der Vorstellung.
Was geschieht nach dem Erwachen?
Der Leidensdruck während des Erwachens kann groß sein. Zu erfahren, dass das bisher gelebte Leben ein Traum war, dass jedes Leid und jede Freude darin „unwahr“ ist, gleicht einem bösen Scherz.
Aus diesem Grund sprach der Yoga-Philosoph Swami Krishnananda (1922 – 2001) auch vom „heldenhaften Sprung ins Ungewisse“. Wer nämlich gerade aufwacht, hat außer zur bekannten Realität noch keine Alternative und mag daher verstört sein. Es braucht daher Mut, sich zu fragen, wer man ist, wenn die Parameter der äußeren Realität ihre Gültigkeit verlieren, da die Ich-Identität damit brüchig wird. Es braucht Mut, sich zu fragen, ob es hierzu noch eine Alternative gibt, und es braucht weiters Mut, die unwahre Realität aufzugeben und ins Unbekannte zu springen. Auch Truman Burbank entwickelte soviel Mut, um nach seinem Erwachen nach der eigentlichen Realität zu suchen. Natürlich gelingt ihm dies am Ende des Films, sowie auch Matrix-Protagonist Neo lernt, sich in mehreren Realitäten gleichzeitig zurechtzufinden.
Wer akzeptieren kann, dass (auch) die physisch erfahrbare Realität nur ein Traum, gewissermaßen eine selbsterschaffene Umgebung für das Ego ist, wird Wege zum Wahren Selbst und der „wahren Realität“ finden wollen.
Auf hohen Dosen von psychoaktiven Substanzen oder in tiefer Meditation kann ein Erwachen im Wahren Selbst und in der wahren Realität stattfinden, wobei hier das Ego (die Falschidentität) aufgegeben werden muss. Dies kann – wie erwähnt – einem Sterbeerlebnis gleichkommen. Darüber wiederum hat Timothy Leary in „The Psychedelic Experience“ umfangreich berichtet.
Wer zu Lebzeiten sein Wahres Selbst erlebt, gilt gemäß Yoga-Philosophie als Jivanmukta, als zu Lebzeiten befreiter Mensch. Damit ist er vom Reinkarnationszyklus ausgenommen. Das heißt, er ist nicht mehr gezwungen, eine neue Rolle zu spielen, wieder eine neue Falschidentität annehmen zu müssen.
Der Zustand im Wahren Selbst ist jedoch nicht zwingend dauerhaft. Er kann wenige Minuten, Tage, Stunden, Wochen oder auch Monate dauern. Doch die Erfahrung an sich kann zu einer Bewusstheit führen, zu einem neuen Ich, das sich nicht mehr für eine weitere Rolle im „Lebensspiel“ casten lassen will, eben weil es aufgewacht ist. Das Individuum hat sein Wahres Selbst erkannt und erlebt, es braucht nun kein Ego und keine Realitätssimulation mehr.
Das Wahre Selbst besteht lt. Yoga-Philosophie aus „Sat, Chit, Ananda“: Es besteht aus reinem Sein, aus Bewusstheit/Wissen und aus Glückseligkeit. Es besteht nicht aus Söldner, Hutmacher, Prostituierte, Bootsbauer usw., sowie es nicht aus einem Vor- und Nachnamen und einem Reisepass besteht. Es ist nicht auf eine gewisse Rolle und auf eine gewisse Zeit hin limitiert. Es ist ewig.
Weiters kann die aktuelle Ich-Identität aufgeweicht werden, wobei sich langsam ein neues Ego aufbaut, das mit dem alten Ego zwar noch korrespondiert, aber dennoch größer und umfangreicher ist.
Die Vierte Kränkung der Menschheit
Falls mehr Menschen in dieser Weise erwachen und den Mut haben, zu ihren Erlebnissen zu stehen, könnte von einer Vierten Kränkung der Menschheit gesprochen werden. Die Kränkungen der Menschheit wurden von Sigmund Freud wie folgt definiert:
- Die kosmologische Kränkung: Die Erde steht nicht im Mittelpunkt des Weltalls.
- Die biologische Kränkung: Der Mensch stammt nicht von Adam und Eva ab, sondern vom Affen.
- Die psychologische Kränkung: Das Ich ist nicht autonom sondern „Spielball“ des Unterbewusstseins.
Die vierte Kränkung könnte lauten: Das Ego ist eine temporär existierende Falschidentität. Es gehört und existiert lediglich zu einer Realitätssimulation. Ohne diese Simulation gäbe es kein Ego und damit keine Falschidentität.
Verwandte Artikel zum Thema:
Realität ist eine Illusion
Außergewöhnliche Bewusstseinszustände: Luzidität im Alltag
Ersetzen fünf Gramm Magic Mushrooms fünf Jahre Therapie?
Die Wirkung von Magic Mushrooms auf das Bewusstsein: Psilocybin in moderaten und hohen Dosen
Wann soll man mit Psychedelika aufhören?
Ego-Tod: Risiken und Chancen von psychoaktiven Substanzen
Die Ganzheit des Selbstes: Modelle und Bezüge, C. G. Jung und Vedanta -Teil 1
Wiedererlangung zur Ganzheit des Selbstes – Teil 2
Die Egoauflösung im Alltag
Wenn du der Meinung bist, dass dieser Artikel auch andere inspirieren kann, dann teile den Artikel in Social Media. Teilen-Buttons untenstehend. 🙂
Hat dir der Artikel gefallen? Dann abonniere doch den Blog! Siehe „Artikel per Mail“, rechte Seitenleiste, oder klick hier, und erfahre, welche Vorteile dir das Abo bringt. 🙂
Hallo liebes Neoterisches-Bewusstseins-Team,
vielen DANK für diese Titelveröffenlichung…
Seit Beginn meines Yogaweges, war mir irgendwann bewusst geworden, dass es mehr geben muss, als die Vielfalt der Asanas…Habe tolle Flow-Erlebnisse erfahren usw.
Irgendwann traf ich auf des ital. Asketen Raphael aus Asisi, und verschlang ALLES was er an Bücher heraus brauchte…Ihm folgte das Interesse an Advaita-Vedanta…Heute beschäftige ich mich vornehmlich mit Andreas Nothing aus Wien…Sobald dieser sich über den TRAUM im TRAUM äußert, verstehe ich NICHTS mehr…Mein Verstand, er kapituliert, weil da NICHTS ist, wonach ich greifen könnte…Holte mir das Höhlengleichnis von Platon hervor, und wieder begab ich mich in sowas wie einen Traum hinein…Stellte mir alles Mögliche vor, bzw. erkannte was Platon zu vermitteln versuchte. Vermutlich, reduziere ich ALLES auf einen Traum…Sich dem zu entziehen würde bedeuten, NICHTS mehr zu haben…Mit einem nackten Geist (ohne Vorstellungen) durch die Welt laufen- und das macht Angst…Diese Leere, ist kaum auszuhalten… Vor diesem:“ WER BIN ICH DANN? “ haben die Menschen inkl. ich (das ICH, dass es so nicht geben kann) Angst…Vermutlich aber, lohnt es sich dennoch, diesen Weg (auch eine Vorstellung) zu gehen…Werde weiterhin daran arbeiten, denn Euer Artikel, hat mir nochmal die Augen dafür geöffnet…
Herzlichst
Viola
Hallo Viola,
lieben Dank für deinen Kommentar. 🙂
Ja, es ist ein anbenteuerlicher Weg, wenn man beginnt, sich ernsthaft zu fragen, wer man abseits des Egos wirklich ist.
Ich wünsche dir bei der Suche natürlich alles, alles Liebe!
Gruß, Tanja 🙂
Liebe Viola!
Als ich Deine Antwort auf den Artikel lass u. deine Angst die du mit der Egoauflösung verbindest,fühlte ich mich angesprochen dir deine Angst zu nehmen in dem ich Dir aufzeige was du in Wirklichkeit bist!
Ich hatte einmal das grosse Glück meiner Seele zu begegnen.Ich war beim Arzt und fiel durch einen medizinischen Eingriff im bereich des Wurzelchakras, in Ohnmacht.Spontan war ich in einem weissen Licht (kein Tunnel, keine Verwandten oder ähnliche Nahtoterlebnisse), ein grosses Glücksgefühl (Ananda) überkam mich. Ich spürte eine grosse Liebe,eine Geborgenheit, eine magische Stille,
ich war absolut present das Licht war wunderbar! Neben mir schwebte eine Lichtgestalt ohne Gesicht
ganz klar ein Engel.
Nun meine Liebe,genau so wird das Selbst/ mal abgesehen von dem Engel,Dein wahres Wesen,dein wahres Ich ,Gott/Brahman/Atman Samahdi, Turiya , Erleuchtung in der gängigen Literatur beschrieben. Nach zu lesen kannst du das in der östlichen Philosophie, der Bhagawad Gita, den Veden, bei Plato,Meister Eckhard, bei den grossen Meistern, Paramahansa Yogananda, der Bibel etc.
Interessant finde ich in diesem Zusammenhang das Yogananda den sogenannten Nirvikalpa Samahdi als Puls u. Atemlosen Zustand bezeichnet!……nach westlicher Auffassung wäre man dann Tot!
WIE DEM AUCH SEI! Ich kann zumindest bestätigen das es diesen von vielen beschriebenen Zustand gibt und er als absolut erstrebenswert gilt.
Also,da ist nicht nichts! Du bist noch da wenn dein Körper weg ist und zwar viel presenter als mit Körper. Auch das sogenannte „Nirvana“ ist nicht „nichts“ wie viele fälschlicher weise meinen,
Theoretiker, die ihr Selbst noch nicht gesehen haben,können viel erzählen!
Alles Liebe für Dich! Claudius
Hallo,
ich habe es noch nicht ganz gelesen..muss mir Zeit nehmen, auch um zu verstehen..
Bei allen Punkten, aber vor allem bei Punkt 14 hat es „bumm“ gemacht.
Die beschriebene Situation erlebe ich so oft.
Wieder Mal ein sehr weitsichtiger und wichtiger Beitrag von Dir!
Hallo Tina!
Lieben Dank für deinen Kommentar. 🙂
Ich freue mich, dass dich der Artikel persönlich betrifft und erreicht.
Danke auch für das positive Feedback!
Lieber Gruß,
Tanja
Echt, unecht… spirituell , materiell könnte es auch heissen. Maya ist die Illusionierende materialistische Energie. Maya ist das was nicht ist. In der spirituellen Welt welche perfekt ist, herrscht der sein Zustand. Dort ist alles satchidananda. Hier in der Materie ist alles gegenwärtig und im Kreislauf von Geburt und tot gefangen. Im Großen und im kleinen.
Das Ego ist wichtig. Nur das falsche Ego nicht. Die Identifikation mit dem Körper und dem Geist. Die anhaftung an die Materie.
Vielen lieben Dank für diesen Beitrag 🙏
In der BhagavatGita wird erklärt es. Von Krishna höchstpersönlich.
Hare Krsna
Hallo Frederik,
lieben Dank für deinen Kommentar. 🙂
Ja, die Anhaftung, die „Ich-Identifikation“ mit der Materie, dem Körper, dem Verstand, der Psyche, bindet natürlich an die „Realitäts-Simulation“ wie oben beschrieben. Wer jedoch strikt nach dem Wahren Selbst (Atman) sucht, hat die Möglichkeit, zu erwachen.
Lieber Gruß,
Tanja
Vielen Dank für diesen Artikel, es geht wieder ein Stückchen weiter im Traum im Traum und raus aus… ja aus was? Illusion? Komme ich mir selbst auf die Schliche und wer ist ICH?
Muss nachfühlen….und raus aus der Show…
Versuche ich seit 1969
Tanja, dein Artikel hat mich nochmals sehr inspiriert!! Toll deine Gedanken, Erfahrungen in dem Alter!!! Bin beeindruckt.
Liebe Grüße Inna