Ist es nicht so, dass wir alle in der Assange-Sache etwas dumpf geworden sind?
Dass wir wissen, dass dieser Mensch, Julian Assange, unschuldig im Gefängnis sitzt, vielleicht sogar gefoltert wird/wurde, und wir seine Leistungen zwar honorieren, nach dem Motto „Danke, lieber Julian, dass du auf Wikileaks höchst brisante Dokumente veröffentlicht hast. Danke lieber Julian, dass du uns die Augen geöffnet und uns Einblicke gegeben hast, die wir ohne dich niemals bekommen hätten.“, wir aber jetzt im Bewusstsein, dass wir doch nichts tun können, um ihm zu helfen, gleichsam alle abschalten.
Ja, man würde ja gerne, ja, man kennt die Story, ja – aber: Was soll man denn tun? Petition? Amoklauf? Däumchendrehen?
Free Assange!, heißt es da immer wieder. Das ist der Social-Media-Appell, der an sich schon „stresst“, weil der Privatmensch nicht weiß, wie.
Julian Assange hat u. a. die „chirurgische Kriegsführung“, die „sauberen Präzisionsschläge“ der USA im Irakkrieg mit den willkürlichen Erschießungen von Zivilisten anhand eines Videos demaskiert. Die USA war somit bloßgestellt, denn diese Kriegsführung war weder chirurgisch noch präzise, sondern hatte (gefühlt) mehr Ähnlichkeit mit einem Shooter-Game.
Julian Assange erfährt m. E. eine Rechtswidrigkeit, bzw. einen Rechtsmissstand. Aktuell ist er im britischen Gefängnis und es droht ihm die Auslieferung an die USA, weiters 175 Jahre Gefängnis und u. U. die Todesstrafe. Meines natürlich-menschlichen Rechtsverständnisses nach müsste jedoch nicht er, der Dokumente/Videos veröffentlicht hat, im Gefängnis sitzen und angeklagt sein, sondern müsste sich anhand der Beweislage die amerikanische Regierung (in vielen Fällen) verantworten. Selbstverständlich gilt dies ebenso im Fall Edward Snowden.
Dass die deutsche und/oder österreichische Politik hierzu schweigt, naja, what else? Aber dass auch Prominente schweigen, ist m. E. mehr als verwunderlich. Gerade Prominente könnten in diesem Fall sehr viel bewirken. So bleibt der Free-Assange-Appell in den Alternativen Medien, bei Youtubern und Bloggern, letztlich auch hier bei mir.
175 Jahre Haft und u. U. die Todesstrafe. Man muss sich ernsthaft fragen: Wofür? Julian Assange hat keine kriminellen Taten begangen, sondern diese aufgedeckt. Sollte Julian Assange bestraft und mundtot gemacht werden, heißt es für uns alle – für die ganze globale Gesellschaft –, dass wir mit dieser Art und Weise der Abwicklung und Bestrafung einverstanden sind. Es heißt für uns alle, dass wir auch in Zukunft damit einverstanden sind, von den Regierungen – um nicht Machteliten nach Dr. Rainer Mausfeld zu sagen – weiterhin ungeniert belogen zu werden. Ich sage daher: Julian Assange geht uns alle an und wir sollten innehalten, um im Rahmen unserer eigenen Möglichkeiten überlegen, was wir tun können und wie wir Solidarität bekunden können.
Was kann der Privatmensch tun?
Zunächst kann man sich ins Bewusstsein rufen, was Julian Assange aufgedeckt hat, wofür er eingestanden ist und worum es in diesem Fall wirklich geht und wie der Fall interpretiert werden muss. Dies kann eigenständige Netzrecherche inkludieren. Zu wissen, worum es Julian Assange ging, wie brisant seine Veröffentlichungen auf Wiki-Leaks waren, wie in Erfahrung zu bringen, dass die mittlerweile aufgehobenen Vergewaltigungsvorwürfe Nonsense waren, schafft Bewusstsein und Klarheit.
Jeder, der einen Facebook-, Twitter-, Instagram-Account und/oder Youtube-Kanal mit mehr als 10 Abonnenten/Freunden hat, kann eigenständig zu dem Thema posten. Artikel, Videos – was auch immer recherchiert worden ist, kann gepostet werden.
Die eigene Meinung und Emotionen zum Sachverhalt darstellen: Wie würde man sich fühlen, wenn man jetzt Julian Assange wäre? Was würde man sich von der Außenwelt erwarten? Wie sähe Gerechtigkeit wirklich aus? Wie empört ist man – und warum? Auch die persönliche Meinung und Emotion dazu kann über eigene Social Media Kanäle verbreitet werden.
Eine Petition unterschreiben: Es gibt im Netz eine Petitionsseite, die die Auslieferung Julian Assanges an die USA verhindern möchte. Diese Petition kann jeder unterschreiben. Ob Petitionen etwas helfen oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Hier gilt wohl die Maxime: Hilft es nichts, schadet es nicht. Ich denke, zwei bis drei Minuten Lebenszeit um eine Petition zu unterzeichnen, kann jeder aufbringen.
Link zur Petition: Verhindert die Auslieferung von Julian Assange an die USA!
Prominente und Politiker anschreiben: Prominente und Politiker sind im Netz, insbesondere auf Social-Media-Kanälen, häufig erreichbar, z. B. über Twitter, Facebookseiten etc. Hier auf eine Mail- oder Kontaktadresse zu stoßen, ist in vielen Fällen einfach. Es braucht kein Wut- oder Empörungsschreiben um das Anliegen darzulegen, sondern vielmehr einen kurzen Text: „Falls Sie können, bitte ich Sie Ihren Einfluss (medial, im Netz, innerhalb der Politik) für Julian Assange geltend zu machen. Bedenken Sie, dass Julian Assange uns alle betrifft, im Namen der Menschlichkeit und freier Berichterstattung. Vielen Dank.“
Auch ich habe das in allen Punkten getan und meinen Blog in dieser Sache zur Verfügung gestellt. Rechts anbei ein Screenshot, dass ich die Petition unterschrieben habe.
Now it’s your turn: Recherche, eigene Postings in Social-Media-Kanäle, die eigenen Emotionen zeigen, Petition unterschreiben und selbstverständlich kann auch dieser Artikel von mir geteilt werden: Teilen-Buttons untenstehend.
Weiterführende Informationen und Quellen:
Mathias Bröckers: Freiheit für Julian Assange – Buchlink
Bilderveweis: Hands OFF Julian Assange and Wikileaks – Facebookseite
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Meine Antwort:
https://www.oneironauten.de/2019/11/23/der-umgang-mit-dem-schlechten-in-dieser-welt-am-fall-assange/
Hallo Uwe! 🙂
Danke für die weiterführenden Gedanken in deinem Artikel.
Lieber Gruß!
Tanja