Im 2. Teil der Filmreihe „Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln“ reist Alice (Mia Wasikowska) durch die Zeit, um die Familie das Hutmachers (Johnny Depp) wieder zu finden. Wir begegnen hier einer sehr mutigen, autonomen Alice, die es wieder einmal mit allerlei Kuriosem zu tun hat, wobei das Thema Zeit und Zeitreisen im Vordergrund steht. Thematisch fühlte ich mich vage an „Momo“ erinnert, jedoch ist „Alice im Wunderland“ völlig anderes angelegt und dargestellt.
„Alice hinter den Spiegeln“ wurde 1871 vom britischen Schriftsteller Lewis Carrol verfasst. Anstoß zu dem Werk lieferte ein Mädchen namens Alice Raikens. Von ihr stammt der denkwürdige Satz: „Wenn ich auf der anderen Seite des Spiegels wäre, wäre dann die Apfelsine nicht immer noch in meiner rechten Hand?“
Bekannter ist uns natürlich die Zeichentrickserie Alice im Wunderland von 1983, die auf den Japaner Taku Sugiyama zurückgeht – siehe Bild. Die skurrilen Figuren wie Humpty Dumpty, die Grinsekatze, die blaue Raupe, die Herzkönigin usw. haben sicher noch viele im Gedächtnis. Die ewige Teeparty und „Ich hab heut‘ Nicht-Geburtstag“ – wir kennen es.
Zeit ist also das Thema von „Alice hinter den Spiegeln“. Die Zeit wird allegorisch dargestellt, was ich sehr interessant fand. Sie ist ein exzentrischer Mann (Sascha Baron Cohen, „Borat“), der Alice, die die Chronossphäre gestohlen hat, durch die „Zeit“ verfolgt … Ohne nun spoilen zu wollen, komme ich nicht umhin, die für mich beste Szene des Films kurz anzureißen. Die Zeit – personifiziert als Mann – landet also direkt im Wunderland bei der Teeparty, an der Hase, Maus und Hutmacher sitzen. „Seid gegrüßt Unterlinge, ich bin die Zeit!“, grüßt die Zeit. Was dann folgt, ist ein unglaublich amüsantes Wortspiel zwischen den Figuren. Hier nur ein Auszug: „Ich wollte schon immer wissen, wann bald ist“, fragt der Hutmacher. Darauf die Zeit: „Wenn du mich wütend machst, wird bald eine Ewigkeit sein.“ Und so kommen weiters sämtliche Redewendungen aufs Tapet, die die Zeit betreffen, wobei „die Zeit“ als Allegorie herrlich aufs Korn genommen wird. Ich liebe diese Szene.
Optisch ist der Film ein kleines Meisterwerk. Alice’s Reise mit der Chronossphäre, das Zeitmeer an sich, wirklich wunderschön. Die Figuren sind freundlich, schräg, verrückt. Johnny Depp als lispelnder Hutmacher – sehr einprägsam. Carrols facettenreicher Surrealismus wird fabelhaft umgesetzt.
Es ist nicht unbedingt notwendig, den 1. Teil „Alice im Wunderland“ aus 2010 von Tim Burton gesehen zu haben, um die Fortsetzung – jetzt von Regisseur James Bobin – zu verstehen, da die Handlung in beiden Filmen abgeschlossen ist; doch ist es sicher von Vorteil, wenn man die Figuren z. B. aus der Trickserie von 1983 noch ein wenig im Kopf hat. Möchte man allerdings Alice in ihrer Entwicklung nachvollziehen oder gar feministisch verstehen, empfiehlt es sich, auch den 1. Teil zu kennen.
Fazit: Der Film ist zu keiner Sekunde langweilig, sondern sehr unterhaltsam. Trotz der eindrucksvollen Optik wirkt nichts überladen. Das Tempo stimmt, weder flacht die Handlung ab, noch wird der Zuseher auf unangenehme Weise hindurch gehetzt. Ein humorvoller Unterton schwingt ebenso mit, die Atmosphäre ist „wundersam“, bunt, warmherzig. Ein rundum gelungener Film, dem ich gerne fünf von fünf Sternen gebe.
Regie: James Bobin
Darsteller: Johnny Depp, Anne Hathaway, Mia Wasikowska, Helena Bonham Carter, Sascha Baron Cohen
Studio: Wald Disney Pictures
Altersfreigabe: ab 6 Jahren
- Film Teil 1, Regisseur Tim Burton, kann hier bestellt werden
- Film Teil 2, Regisseur James Bobin, kann hier bestellt werden
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