Warum ein Vollmondritual? Jeder Mensch vollzieht für gewöhnlich seine eigenen Rituale, sei es z. B. das Zelebrieren eines sonntäglichen Frühstücks oder das genussvolle Trinken einer Tasse Kaffee. Spirituelle Rituale jedoch sind weniger eine liebe, immer wiederkehrende Gewohnheit, sondern bewusst ausgeführte Handlungen, die sich gewisse Zeitqualitäten, wie etwa Sonnenwende, Herbstbeginn, Neumond etc. … oder eben den Vollmond zunutze macht. Ein bewusst ausgeführtes Ritual hat demnach eine ungleich große Wirkung.
Spirituelle Rituale können nach Bedürfnis und Erfordernis natürlich immer durchgeführt werden, doch warum die besondere, magische Qualität des Vollmondes nicht nutzen? Gerade in Vollmondphasen treten Wünsche, Gefühle und Phantasien oft deutlicher zutage. Auch wird dem Vollmond eine stärkende und aufbauende Energie zugeschrieben. Daher sollen Rituale, die speziell zu diesem Zeitpunkt stattfinden, sehr wirkungsvoll sein.
Wie entsteht ein Vollmond?
Die meisten Menschen finden Vollmondnächte magisch. Doch wie entsteht ein Vollmond eigentlich? Erreicht das Licht der Sonne den Mond ungehindert, so wird die voll erleuchtete Oberfläche des Mondes, der Vollmond, sichtbar. Dabei steht der Mond in Opposition zur Sonne und die Erde befindet sich direkt zwischen Sonne und Mond. Bei Neumond (verdunkeltem Mond) steht der Mond zwischen Erde und Sonne. Die Mondoberfläche erscheint dunkel, da hier nur die Rückseite des Mondes im Sonnenlicht steht. Ein Mondumlauf um die Erde dauert ca. 29 Tage, weswegen ca. all 14 Tage Neu- oder Vollmond ist.
Vollmondritual – Qualität des Vollmondes
Im Gegensatz zum Neumond, der für den Neubeginn, das Keimenlassen von Wünschen/Zielen/Intentionen steht, steht der Vollmond für den Abschied des alten Zyklus. Übertragen auf die innerseelischen Prozesse des Menschen steht der Vollmond daher für das Loslassen, für Befreiung und seelisch-emotionale Reinigung. Die Keime unsere Intention, unserer Ziele und Absichten werden während des Neumondes gesät. Die Früchte dieser Pläne werden während des Vollmondes reif – Zeit, die Fülle zu leben und wieder Abschied zu nehmen, bzw. loszulassen. Aus diesem Grund ist im Nachfolgenden ein Loslass-Ritual dargestellt – ein Vollmondritual zum Loslassen des Alten.
Vollmondritual – Was wird benötigt?
Du brauchst einen Zettel und einen Stift, eine Meditationsunterlage (ev. Decke, Matte, Kissen), eine Kerze und etwas Zeit für die Vorbereitung. Das Vollmondritual am Vollmondtag dauert ca. 30 Minuten. Zusätzlich kannst du Kristalle (Mondstein) und Rächerwerk nach Belieben verwenden, auch Aura Soma ist eine schöne Beigabe, z. B. weißer Pomander …
Vollmondritual – Vorbereitung
Siehe zunächst im Kalender nach, wann der nächste Vollmond ist. Der Neumond ist gemeinhin mit einer schwarzen Kreisscheibe eingezeichnet, der Vollmond dagegen ist als helle Kreisscheibe dargestellt. Google weiß es natürlich auch, wenn du lieber das Internet bemühen möchtest. 😉 Trage im Kalender z. B. „Vollmondritual zum Loslassen des Alten“ ein und lege gleich eine Uhrzeit fest, wann du mit dem Vollmondritual beginnen möchtest. Die Zeit sollte vorzugsweise abends sein, wenn der Vollmond am Himmel sichtbar ist, was je nach Jahreszeit früher oder später sein kenn. Das Ritual dauert ca. 30 Minuten; es ist also ratsam, die Zeit so festzulegen, dass du währenddessen ungestört bist. Da du etwa drei Tage vorher festlegen solltest, worauf du beim Loslassritual den Fokus legst, macht es Sinn, sich drei Tage vor dem nächsten Vollmond ebenfalls einen Termin zu setzen.
Vollmondritual – Brainstorming drei Tage vorher
Etwa drei Tage vor dem Vollmondritual macht ein Brainstorming Sinn. Was möchtest du loslassen? Ist ein Lebensabschnitt vorbei? Oder: Was passt nicht mehr in dein Leben? Was darf gehen? Was belastet dich? Hindert dich am Vorwärtskommen? Stehst du dir selbst im Weg? Schreib alles auf, was dir in den Sinn kommt. Es geht dabei nicht um Struktur, auch kannst du hier noch „negativ“ sein, traurig, wütend, verletzt, gereizt, verärgert etc. …
Im zweiten Schritt siehst du dir die wichtigsten Punkte an, die du im Vollmondritual loslassen möchtest. Greife nicht mehr als max. 5 Punkte heraus. Solltest du mehr Punkte bearbeiten wollen, dann empfiehlt sich, beim nächsten Vollmond ein weiteres Ritual zu vollziehen.
Setze diese max. fünf Punkte – wenn passend – ev. In folgende Formulierungshilfen:
Die Situation (beschreibe die Situation) belastet mich und ich lasse sie mit Kraft des Vollmondes los.
(Jemand) … stört mich und ich lasse den Ärger über diesen Menschen mit Kraft des Vollmondes los.
(Eine Eigenschaft) … hindert mich und ich lasse diese Eigenschaft mit Kraft des Vollmondes los.
Diese Formulierungshilfen können aber müssen nicht verwendet werden. Nicht in jedem Fall passt ein Thema genau in diese Schemata. Und natürlich können diese auch abgewandelt werden.
Hinweis: Loslassrituale können erfahrungsgemäß etwas schwer sein. Vieles, was wir loslassen möchten, kommt entweder immer wieder zu uns zurück, ist tief in unserem Charakter verwurzelt, ist uns nicht bewusst oder wir schaffen es nicht. Darunter fallen z. B. Süchte oder toxische Beziehungen, unliebsame Gewohnheiten, Eigenschaften … Auch karmische Einflüsse können eine Rolle spielen. Die Kraft des Vollmondes innerhalb eines Vollmondrituals unterstützt in jedem Fall die eigene Motivation, etwas zu verändern. Sie unterstützt den Willen zur Tat. Die bewusste Ausführung des Rituals lenkt die Energie des Vollmondes in geistig-emotionale Kanäle, was man als die eigentliche Magie „dahinter“ betrachten kann. Das menschliche Bewusstsein lenkt die Zeitqualität, bzw. die Energie des Vollmondes um, als liefe Regen in eine Regenrinne, damit das gesammelte Wasser zu einem bestimmten Zweck genutzt wird. So, wie es nicht immer regnet, ist auch nicht immer Vollmond. Erst die Absicht, den Regen – bzw. den Vollmond – zu nutzen, bewirkt das Ergebnis.
Dennoch sollte jedes zu bearbeitende Thema sorgsam nach realistischen und ethischen (fairen) Gesichtspunkten gewählt werden. Wer z. B. einen Nachbarschaftstreit hat, wird das Problem mit einem Vollmondritual nicht dahingehend beseitigen können, dass sich der ungeliebte Nachbar in Luft auflöst, aber er kann seine eigene Einstellung dahingehend mithilfe des Vollmondes bearbeiten, dass er z. B. seine Verärgerung, seine Verbitterung und seine Wut „loslässt“, unter Umständen auch seine „Verwirrung“ darüber loslässt, um wieder klar denken zu können und die nächsten Schritte zu setzen … Hierbei ist zu erwähnen, dass sich Schwierigkeiten nicht immer von alleine legen und es oft zur eigenen Lernaufgabe gehört, zu handeln. In diesem Fall ist z. B. Untätigkeit „loszulassen“, Neutralität aufzugeben usw. … Aus diesen Beispielen wird ersichtlich, dass das Loszulassende je nach Situation und Intention sehr bedachtsam zu wählen, bzw. exakt zu bewerten ist. Es ist wichtig, genau herauszufiltern, was das wirkliche Ziel und im Eigentlichen loszulassen ist. Eine erprobte „Formel“ hierzu: Ist es machbar, ist es fair, ist es der Situation angemessen, ist es genau durchdacht?
Vollmondritual – Ausführung am Vollmondtag zur gewählten Uhrzeit
Zünde die Kerze an.
Lege dir den Zettel mit den max. fünf Notizen bereit.
Setz dich auf die Meditationsunterlage, verschränke die Beine (Schneidersitz) oder komm in den einfachen Lotussitz. (Bei Beweglichkeitseinschränkungen kannst du dich auch auf einen Stuhl setzen) Wenn möglich, schaue aus dem Fenster, lass das Mondlicht auf dich wirken …
Zusätzlich kannst du auch die Mondsteine um dich herum anordnen, Räucherstäbchen anzünden, Aura Soma verwenden, wenn du damit affin bist …
Meditation und Vollmondritual in 4 Schritten – Dauer 30 Minuten
5 Minuten: Stimme dich 5 Minuten auf die Notizen ein. Lese die Punkte laut durch, wie sehr möchtest du das alles loslassen?
5 Minuten: Übergib die 5 Punkte dem Vollmond, der jetzt sichtbar am Himmel ist. Halte die gedankliche Intention, dass der Vollmond sich deiner unbeginten Intention, all die Punkte loszulassen, 5 Minuten lang in deinen Gedanken aufrecht.
10 Minuten: Halte nun 10 Min. die Intention aufrecht, dass der Vollmond dich unterstützen wird. Visualisierung: Er wird irgendwann als Sichel am Himmel sein, schließlich zum Neumond werden und so wird er auch deine Themen in deinem Leben sanft bearbeiten/ablösen.
10 Minuten: Meditiere die letzten 10 Minuten ganz nach deinem Belieben. Lass alle Gedanken los, freue dich, dass der Vollmond dein Vorhaben befürworten wird. Und danke dem Vollmond. 🙂
Zerreiße zuletzt den Zettel und wirf ihn rituell weg: Der Mond kennt deine Pläne, du brauchst den Zettel nicht mehr. Wer mag, kann den Zettel auch verbrennen. (Auf Brandgefahr achtgeben.)
Es eignet sich das Vollmondritual auch hervorragend um die Zeit des Jahreswechsels, bsp. am letzten Vollmond vor Silvester. Du kannst es aber auch zu jedem Vollmond ausführen oder nur gelegentlich. Doch auch in Verbindung mit einem Neumondritual, in welchem es um aufbauende, erneuernde Prozesse geht, ist es sehr sinnvoll: Nach dem Loslassen das Neue zu begrüßen, das, was man gerne in seinem Leben verwirklicht sehen möchte, macht Sinn.
Hier geht’s zum Neumondritual. 🙂
Einige weitere geführte Meditationen (kostenlos) findest du am Ende des Artikels Ich bedanke mich mit einem Geschenk.
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deine Seite ist absolut inspirierend.
Guck mal bei „Vollmondritual“, ist dir ein Flüchtigkeitsfehler unterlaufen.
( Was wird benötigt?- Räucherwerk)
Danke! 🙂
Ich werde den Fehler verbessern. 🙂