Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie – Filmrezension
Kurzinhalt: Smantha Kingston (Zoey Deutsch) wacht auf, fährt mit ihren Freundinnen Lindsay, Ally und Elody zur Schule und feiert Cupid Day. Abends ist sie auf einer Party, auf welcher das ersehnt-gefürchtete „erste Mal“ mit ihrem Freund ansteht … Dort kommt es zum Zwischenfall mit der Außenseiterin Juliet und in weiterer Folge zu einem Autounfall …
Am nächsten Morgen erwacht Samantha wieder um dieselbe Uhrzeit am „Cupid Day“ und alles an diesem Tag geschieht exakt so, wie sie es von vermeintlich „gestern“ kennt …
Was geschieht nach dem Tod? Darüber wurden wir filmisch ja schon mit „Hinter dem Horizont“, „Wenn ich bleibe“, „Ghost, Nachricht von Sam“ und „Flatliners“ versorgt.
Jeden genannten Film halte ich auf seine Weise für gut. In Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei … ist das Leben nach dem Tod jedoch nur bedingt Thema, denn Samantha sitzt in einer Zeitschleife fest. So ist das eigentliche Thema des Films Läuterung und nicht „Leben nach dem Tod“. Ob man nach dem Tod tatsächlich in einer Zeitschleife gefangen sein kann, kann ich nicht beurteilen, jedoch ist es mir in dargestellter Weise im wahrsten Sinne des Wortes zu „eindimensional“.
Der Film beruht auf dem 2010 erschienenen Roman „Before I Fall“ von Lauren Oliver und erhielt durchwegs positive Kritiken. Dennoch halte ich den Film für überbewertet. Das Motiv Zeitschleife und Läuterung wurde so nämlich schon einmal gezeigt, und zwar 1993 im Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Bill Murray mimte damals den egozentrischen Wetteransager Phil Conners, der denselben Tag immer wieder erlebt, bis er schlussendlich als geläuteter Mann die Liebe von Rita (Andie MacDowell) erringt.
Plakativ könnte ich sagen, wer „Und täglich grüßt das Murmeltier“ kennt, kennt jetzt auch Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie. Das Motiv des Films, Läuterung, ist nämlich ebenfalls ident. Beide Protagonisten, Samantha und Phil Conners, erleben die Zeitschleife zu Schulungszwecken immer wieder, immer wieder dasselbe, bis die „moralische Wende“ eintritt, die Charakterwandlung …
Aus diesem Grund, weil dieses Thema schon mal da war, und zwar auf eine sinnige und amüsante Weise, halte ich Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie für überbewertet. Es wirkte auf mich wie „abgeschrieben“. Hinzu kommt dieser überladene Titel, der eine geheimnisvolle Wichtigkeit transportieren will, die aber so nie aufgeht und überdies eine falsche Erwartung weckt, denn das Leben nach dem Tod wird eben nicht dargestellt. Und falls ein Mensch tatsächlich in einer Zeitschleife stecken bleiben kann, warum sollte das nach dem Tod beginnen? Phil Conners war frei, als er seine Lektion gelernt hat. Gänzlich ohne Tod und Drama. Samantha dagegen … Ihre Lernaufgabe wird wie eine Monstranz hochgehalten und im Film herumgetragen, so ernst und so wichtig, dabei ist es doch nur – pardon – „Highschool-Kram“. Erste Liebe, Zickenterror, Mobbing. Eine Charakterwandlung hätte auch durch das Leben selbst, durch Erwachsenwerden und Reflexion geschehen können, da braucht es meiner Meinung nach keine Zeitschleife.
Wer also den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ noch nicht kennt, noch nie gesehen hat, kann sich „Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei …“ durchaus ansehen. Geeignet für ein eher jüngeres Publikum bis Mitte zwanzig. Da macht das Sinn. Das ältere Publikum wird wohl gähnen, schmunzeln oder sich sehnsüchtig an „Ghost …“ zurückerinnern …
Mein Fazit: 3 von 5 Sternen.
Der Film kann mit Klick auf das Cover bestellt/gestreamt werden
Darsteller: Zoey Deutch, Halston Sage, Logan Miller, Kian Lawley, Elena Kampouris
Regisseur(e): Ry Russo-Young
Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Erscheinungstermin: 6. Oktober 2017
Produktionsjahr: 2017
Spieldauer: 95 Minuten
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